Silvester mit Hund

Wenn dein Hund Silvester Angst oder Panik hat, solltest du ihm unbedingt helfen – frühzeitig!

Wenn du einen Angsthund hast, kannst du generell immer – und schon so früh wie möglich – mit ihm trainieren, wie z. B. mithilfe …

  • … der Desensibilisierung:
    Silvestergeräusche vorspielen (CDs oder YouTube) und dabei sehr leise anfangen und die Lautstärke nur ganz langsam steigern, damit der Hund dabei auf keinen Fall ängstlich wird.
  • … der Umkonditionierung:
    Dabei geht es darum, Feuerwerk mit etwas Positivem zu verbinden, wie etwa Spiel oder Futter. So kannst du bei jedem Knall oder Geräusch, bei dem sich dein Hund erschreckt, ein Leckerchen geben, was zudem ablenkt.
  • … des Entspannungstrainings:
    Situationen, in denen dein Hund entspannt ist, verbindest du konsequent mit einem Signal oder einer Belohnung. Dieses Signal kann in einer Stress- oder Angstsituation die Anspannung deines Hundes reduzieren.

Naht der Übergang ins Neue Jahr dann, gilt es Stress- und Angstauslöser wie lautes Knallen, Zischen und grelle Lichter möglichst von den eigenen vier Wänden fernzuhalten bzw. so weit möglich zu reduzieren: z. B. Fenster und Türen schließen, Rolläden, Jalousien und Vorhänge zumachen und ggf. positiven Gegenlärm wie z. B. Musik oder spannende Tierfilme als Ablenkung im Fernsehen einschalten (falls dein Hund ein Filmgucker ist). Manche Hunde brauchen einen Rückzugsort unter einer Decke, dem Bett, in einem festerlosen Raum, wo möglichst wenig Lärm von Außen eindringt o. ä. Andere suchen Schutz bei ihren Zweibeinern, die ihnen dann auch in aller Ruhe und Liebe gegeben werden sollte. Beruhigende Worte und langsames Streicheln tun gut – jedoch nicht übertrieben viel und lange, denn Ruhe und Entspannung sollen im Vordergrund stehen.

Falls du überlegst, welche beruhigenden Mittel du deinem Hund geben kannst, dann hier vorab das Allerwichtigste:

Gib deinem silvesterpanischen Hund auf gar keinen Fall Acepromazin!

Unter den Handelsnamen Vetranquil, Sedalin, Calmivet und Prequillan bekannt, wurde es früher weit verbreitet an Silvester eingesetzt. Inzwischen weiß man aber, dass das Geräuschempfinden und die damit verbundene Angst der Hunde durch den Wirkstoff nicht wirklich reduziert werden. Der Hund hat also genauso panische Angst wie vorher, ist nur körperlich absolut unfähig zu reagieren. Das ist umso schrecklicher, als sich diese Erfahrung als Trauma ins Hundegedächtnis „brennt“! 

Bei Angstzuständen von sehr hoher Intensität – also Panik pur (siehe Galerie-Kacheln) – wird von Tierärzten eine pharmakologische Dämpfung empfohlen, weil sonst ein Teufelskreis entsteht, der sich jedes Jahr weiter verstärkt, denn dann kommt die Angst vor der Angst noch on top dazu. Es gibt gute Medikamente, auch aus der Humanmedizin, doch was genau für deinen Hund das Beste und Richtige ist, muss der Tierarzt deines Vertrauens entscheiden und ggf. verschreiben oder verabreichen!

Hat dein Hund Angst, ist aber noch kontrollierbar bzw. die Angst vom Hund zu bewältigen, dann können Präparate helfen, die nicht als Medikamente, sondern als Nahrungsergänzungsmittel gelten, wie z. B. Zylkene, Sedarom und Adaptil-Tabletten. Unter dem Namen Adaptil werden auch ein Pheromonverdampfer für die Steckdose und ein Pheromon-Halsband vertrieben, die sich – allerdings nur bei eher milden Angstzuständen – ebenfalls als hilfreich erweisen können.

Zum Zweck der Geräuschabschirmung kann man dem Hund natürlich auch versuchen die Ohren „zuzumachen“, was mit Watte oder Schal geht, aber auch z. B. mit „Mutt Muffs“ oder „Rex Specs Ear Pro“ funktioniert, die extra dafür entwickelt wurden.

Auch sogenannte Thunder-Shirts, eng anliegende und elastische Bodys, können durch den sanften Druck auf den Hundekörper einen beruhigenden Effekt erzielen.

Früher wurde gelehrt, dass man die Angst des Hundes einfach ignorieren solle, um das Problem nicht auch noch durch Bestätigung zu verstärken. Das sieht man inzwischen zum Glück anders. Folge da am besten deinem Bauchgefühl. Der Terrier einer Freundin, der sonst so mutig und robust ist, sucht bei lauten Geräuschen immer ihre Nähe und beruhigt sich in ihrem Arm auch direkt realtiv gut. Wenn dein Hund also in einer Stresssituation Körperkontakt, Berührung oder auch eine beruhigende Massage haben möchte, dann gewähre ihm diese heilende und Sicherheit vermittelnde Nähe und stecke ihn am besten mit deiner Ruhe an.

Alkohol, von Hunden speziell in Form von Eierlikör sehr gern aufgenommen, …

… ist natürlich – wie du vielleicht auch aus eigener Erfahrung weißt – in korrekter Dosierung ein recht potentes Beruhigungsmittel mit durchaus angstlösender Wirkung. Ein Blutalkoholspiegel von maximal 0,5 Promille ist nicht gefährlich und führt zu einem leichten Besäuseltsein mit beruhigender Wirkung. Dein Hund wird bei dieser minimalen Menge einmal im Jahr sicher auch nicht zu einem Alkoholiker. Probiere es also, mit aller gebotenen Vorsicht, ruhig mal aus, denn vielleicht ist ja am Ende Eierlikör (oder Bier) die passende Lösung für dich und deinen Hund. Zudem birgt diese minimale Menge Alkohol auch deutlich weniger beängstigend klingende Nebenwirkungen als die offiziell zugelassenen Medikamente vom Tierarzt.

Dosierung Eierlikör bzw. Alkohol (ohne Gewähr, Anwendung auf eigene Verantwortung!!!):

  • Gewicht des Hundes bis 25 kg:
    Körpergewicht in kg x 0,4 x 100 / Prozent des Alkohols =
    Gesamtmenge des zu verabreichenden alkoholischen Getränks in ml.
  • Gewicht des Hundes von 26 kg bis 50 kg:
    Körpergewicht in kg x 0,3 x 100 / Prozent des Alkohols =
    Gesamtmenge des zu verabreichenden alkoholischen Getränks in ml.
  • Gewicht des Hundes ab 50 kg:
    Körpergewicht in kg x 0,2 x 100 / Prozent des Alkohols =
    Gesamtmenge des zu verabreichenden alkoholischen Getränks in ml.

Die errechnete Gesamtmenge des zu verabreichenden alkoholischen Getränks bitte immer auf 2–3 Portionen im Abstand von ca. 2 Stunden aufteilen, so dass die letzte Gabe vor dem Höhepunkt der Knallerei um ca. 23:30 Uhr erfolgt.

Zurückgerechnet also:

  • 1/3 der Gesamtmenge um ca. 19:30 Uhr
  • 1/3 der Gesamtmenge um ca. 21:30 Uhr
  • 1/3 der Gesamtmenge um ca. 23:30 Uhr

Hier ein konkretes Beispiel: Bei einem Hund, der 15 kg wiegt, ergibt sich folgende Rechnung mit einem 20-prozentigen Eierlikör:

15 (kg Körpergewicht) x 0,4 x 100 / 20 (Alkoholanteil des Eierlikörs) = 30 ml Eierlikör.

Davon ca. 10 ml um 19:30 Uhr, nochmal 10 ml um 21:30 Uhr und das letzte Drittel, also nochmal 10 ml um 23:30 Uhr.

Diese Anleitung stellt keine tiermedizinische Dosierungsanleitung dar! Mit maximal 0,4 g Alkohol pro kg Körpergewicht bist du dann aber weit von dem Bereich entfernt, in dem Gesundheitsgefahren vorstellbar wären. Da unbedingt der genaue Alkoholgehalt des Getränks bekannt sein sollte, ergibt sich automatisch die dringende Empfehlung, nur handelsübliche Produkte mit ausgewiesenem Alkoholanteil zu verwenden. Zudem sollte dein Hund natürlich körperlich gesund sein, was aber für die Anwendung aller anderen Medikamente ebenso gilt. Ich empfehle schon in den Wochen vor Silvester einen „Alkohol-Probelauf“, damit du die Reaktion deines Hundes besser einschätzen kannst.

CBD für den Hund?

CBD ist die Kurzform für Cannabidiol – ein legaler Wirkstoff aus weiblichem Hanf, der weder high, lethargisch noch benommen macht. CBD ist ein Botenstoff, der von allen Säugetieren und auch vom menschlichen Körper selbst produziert wird und innerhalb von Minuten mit dem Endocannabinoid-System (ECS) agiert, um Fehlfunktionen des Körpers zu blockieren und regulieren. Pflanzliches CBD könnte also wie ein körpereigenen Botenstoff, genau an der Stelle ansetzen, wo er gerade gebraucht wird, um ein „gestresstes“ System wieder in Balance zu bringen.

Für Hunde gibt es inzwischen verschiedene CBD-Produkte, wie z. B. Leckerchen, Öl oder auch als angereichertes Futter.  Die Leckerlies werden häufig in Form einer Protein-Basis aus Huhn oder Fisch hergestellt. Das CBD-Öl ist das gleiche, wie auch für den Menschen, nur dass es bei Hunden niedriger dosiert werden muss, entsprechend ihrem geringeren Körpergewicht.

CBD-Öl ist meistens die beste Wahl, da es variabel dosierbar ist. Der Geschmack des Öls ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber du kannst deinem Hund das Öl auch direkt unter die Zunge träufeln oder in die Lefzen geben. Wenn das nicht funktioniert, versuch es zusammen mit einer Paste oder einem Stück Wurst. Am effizientesten kann es wirken, wenn es über die Mundschleimhaut aufgenommen wird.

Nicht alle Rassen können CBD, aufgrund eines Gendefekts, vertragen, wie z. B.:

  • Collie
  • Shetland Sheepdog
  • (Miniatur) Australian Shepherd
  • Wäller
  • Bobtail
  • Border Collie
  • Bearded Collie
  • Langhaar-Whippet
  • Weißer Schweizer Schäferhund

Am besten klärst du sowieso vorab mit deinem Tierarzt des Vertrauens, ob dein Hund ein CBD-Produkt nehmen darf bzw. du es ihm geben kannst!

Bei CBD für Hunde, ist es leider so, dass viele Produkte auf dem Markt eine schlechte Qualität haben und somit nicht wirken können. Achte also unbedingt darauf, dass das Öl

  • aus Nutzhanf ist mit einem THC-Gehalt unter 0,2 Prozent ist,
  • einen nativen CBD-Gehalt von etwa 2,8 Prozent enthält,
  • schonend kaltgepresst ist,ein
  • Vollspektrum-Öl ist,
  • keine unnötigen Zusatzstoffe enthält und
  • regelmäßigen Qualitätskontrollen unterzogen wird (Prüfsiegel).

Seriöse Anbieter liefern Angaben über die Produktion und Quelle ihrer Produkte mit. Weniger gut ist dagegen ein Produkt, das aus einem Trägeröl besteht, dem CBD zugesetzt wurde. Darin fehlen die wichtigen Pflanzenstoffe des Vollspektrum-Öls, wie beispielsweise Terpene und Flavonoide.

Idealerweise solltest du bereits einige Zeit (mind. 1 bis 2 Wochen) vor der ersten Knallerei mit der Gabe von CBD beginnen. Durch die regelmäßige Einnahme kann das CBD seine beruhigende Wirkung entfalten und deinen Hund in diesen extremen Stresssituationen von Anfang an unterstützen.

Halte dich auf jeden Fall an die Dosierungsempfehlung des Herstellers! Manche Hersteller schreiben, dass aufgrund der extremen Stresssituation an Silvester auch mehr verabreicht werden kann (z. B. die 3- bis 4-fache Menge). Da jeder Hunde-Organismus individuell ist und unterschiedlich schnell und intensiv auf CBD anspricht, solltest du deinen Hund gut beobachten, um ein Gefühl für die passende Dosierung zu entwickeln. Eine Überdosierung hat – laut Herstellern – bei CBD keinerlei schädlichen Nebenwirkungen und führt in den meisten Fällen nur zur Schläfrigkeit, was an Silvester ja sogar erwünscht sein kann.

Ich hoffe, ich konnte dir und deinem Hund mit diesen Infos helfen, damit ihr zusammen eine entspannte – oder zumindest entspanntere – Silvesternacht erleben könnt.

In der folgenden Beitragsgalerie findest du eine Zusammenfassung und auch noch ergänzende Infos!

SILVESTER – Beitragsgalerie (Bildklick für Vergrößerung)

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